Wenn man aus Richtung Altenburg das Dorf Klausa, das heute zur Gemeinde Nobitz gehört, erreicht, dann steht in einem parkähnlichen Areal eine große Villa und gleich daran schließt sich die Gärtnerei Mahler. Einst gehörten sowohl die Villa wie auch die angrenzende Gärtnerei dem Wollfabrikanten Schmidt, jenem, der die Altenburger Wollfabrik (ALWO) in Kotteritz zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbauen ließ. Bereits in der dritten Generation liegen die Geschicke der Gärtnerei in den Händen der Familie Mahler. Vom Großvater über den Sohn zum Enkel ist die Liebe zur Gärtnerei übergangen. Sebastian Mahler, in dessen Händen nun die Gärtnerei liegt, spricht mit spürbarer Hochachtung von seinem Großvater Manfred: „Mein Opa hat schon zu DDR-Zeiten die Gärtnerei so geführt, als ob es seine eigene wäre. Mit der Wende ergab sich die Chance, das Areal von der Treuhand zu kaufen. Mein Großvater hat diese Möglichkeit ergriffen, auch wenn diese sicherlich mit großen Risiken verbunden war, denn neben dem Kauf waren viele Investitionen in die Gärtnerei notwendig. Als mein Vater dann 1999 die Gärtnerei übernahm, hat auch er immerzu gebaut und so die Betriebsabläufe verbessert.“
Die Suche nach dem richtigen Konzept unter den sich verändernden wirtschaftlichen Bedingungen hat im Jahr 2011 zu einer wegweisenden Entscheidung geführt. Die Produktion für und die Lieferung an Großhändler wurde eingestellt. Sebastian Mahler erinnert sich an diese Zeit: „Im Jahr 2011 haben wir den Entschluss gefasst, fast nur noch solche Pflanzen zu produzieren, die wir auch im eigenen Endverkauf vermarkten können. Die Margen im Geschäft mit den Großkunden fielen immer mehr und der Konkurrenzdruck stieg stetig. Wir haben dann einen größeren Kredit bei der VR-Bank Altenburger Land eG aufgenommen. In Klausa haben wir den alten Verkaufsraum abgerissen und eine Logistikabteilung, die Grünpflanzenabteilung, die Saisonabteilung und den Außenbereich komplett neu gebaut.“ Auf den Punkt genau zum ersten Advent 2011 erfolgte nach einer Bauzeit von etwa 6 Monaten die Neueröffnung. Wie zukunftsorientiert die Planung im Jahr 2011 war, zeigt die Zufriedenheit von Sebastian Mahler, wenn er heute über diese Neuorientierung spricht. Auch in der Filiale in Kosma wurde nachfolgend das veränderte und moderne Konzept von Klausa baulich umgesetzt.
„Die Gärtnerei habe ich im Jahr 2022 übernommen“, berichtet der Gärtnermeister, „es war nach Corona und der Energiekrise nicht einfach. Doch bezüglich der Heizenergie kam uns eine Entscheidung zugute, die wir schon 2011 getroffen hatten.“ Die Gärtnerei Mahler beheizt seit diesem Zeitpunkt ihre Gärtnerei absolut nachhaltig und wirtschaftlich günstig. Eine 1,5 Kilometer lange Gasleitung von der Biogas-Anlage der Firma Heim zur Gärtnerei war die Grundlage, dass zwei Blockheizkraftwerke errichtet wurden und deren Abwärme sinnvoll für die Gewächshäuser und die Gewerberäume genutzt werden können. Wenn man mit Sebastian Mahler durch die Gewächshäuser mit unzähligen Weihnachtssternen geht, dann spürt man das große Engagement, mit dem er seine Gärtnerei führt. Auch wenn sich die Ansprüche der Kunden spürbar verändern und man sich immer ein wenig neu erfinden muss, ist ihm die Arbeit in seiner Gärtnerei seine Erfüllung. „Ich bin in meinem Leben noch nie früh aufgestanden und habe mit einem unguten Gefühl daran gedacht, dass ich auf Arbeit gehen muss. Ich mache das gern, egal ob Montag oder Sonntag. Und ich liebe es, im Altenburger Land den Wechsel der Jahreszeiten immer aufs Neue in der Natur zu erleben.“
Kontakt
| Anschrift: | Gärtnerei Mahler Inhaber: Sebastian Mahler Am Leinawald 30a 04603 Nobitz OT Klausa |
| Telefon: | 034494 87712 |
| E-Mail: | gaertnerei-mahler@t-online.de |
| Webseite: | gaertnerei-mahler.de |
| Öffnungszeiten | Mo bis Fr: 08:00 - 18:00 Uhr Sa: 08:00 - 12:00 Uhr |