Birk Nitschack ist Prokurist und Leiter der Individualkundenbetreuung bei Ihrer VR-Bank Altenburger Land eG. An dieser Stelle schreibt er monatlich zu Entwicklung, Einflüssen und Aussichten der Finanzmärkte sowie zu Anlageprodukten und Finanzinnovationen.
VR-MoneyTalk
Die monatlich erscheinende Kolumne rund um Finanzthemen
Januar 2025
Sorgen über die Zinsentwicklung
Herzlich willkommen im neuen Anlagejahr, verbunden mit dem Wunsch für Sie, immer ein glückliches Händchen bei Ihren Geld- und Anlageentscheidungen zu haben. Das vergangene Jahr glänzte nun wirklich mit fast überwiegend positiven Wertentwicklungs-Nachrichten und zeigte sich in wesentlichen Anlagesegmenten von seiner besten Seite. Insbesondere Portfolios mit etwas mehr risikoorientierter Ausrichtung profitierten überproportional und schlugen den kurzfristigen Zinsanleger meilenweit.
November 2024
Anleger werden mutiger und setzen auf fallende Zinsen
Die wichtigsten nordamerikanischen und europäischen Aktienmärkte sind wieder mutiger in die Börsenwoche gegangen und die Kursstände wurden in Richtung möglicher Rekorde getrieben. Gerade der deutsche Leitindex konnte seinen Puffer zur psychologisch wichtigen 19.000er-Marke vergrößern. Trotz enttäuschender Wirtschaftsnachrichten - beispielsweise einem vier Mal in Folge gefallenen Ifo-Geschäftsklimaindex - hat sich der DAX mit seinen ausgewogenen und international ausgerichteten Unternehmen positiv entwickelt. Denn Risikoanlagen wie Aktien werden vom anhaltenden Gewinnwachstum gut unterstützt. Dabei werden die erwarteten weiteren Zinssenkungen das möglicherweise durch Konjunkturschwäche entstehende Rückschlagspotential abdämpfen und das Umfeld positiv unterstützen.
Juli 2024
Die eigenen vier Wände im Ruhestand
Viele Menschen beschäftigt der Umgang mit der eigenen Immobilie im Ruhestand oder Rentenalter. Steigende Energiepreise, höhere Versicherungsbeiträge, gestiegene Abgaben und Gebühren stellen viele Eigentümer vor große Herausforderungen. Au-ßerdem besteht oft der Wunsch die eigene Immobilie bis ins hohe Alter zu nutzen, was häufig einen altersgerechten Umbau erfordert. Für eine größere Investition fehlen dabei oft die finanziellen Mittel. Viele Eigentümer haben ihr gesamtes Berufsleben sowohl finanzielle Mittel als auch ihre Arbeitskraft in die eigene Immobilie gesteckt und somit auch einen beachtlichen Vermögenswert geschaffen. Nun, im Ruhestand, stellt sich zunehmend die Frage: wie weiter? Immer wieder hört man von Angeboten zum Immobilien-Teilverkauf oder auch der Immobilienrente. Hierbei gibt man seine Eigentumsrechte auf, hat aber meist für den Unterhalt der Immobilie zu sorgen. Häufig stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage der Übertragung an die Nachkommen oder Erben, was bei einer Verrentung nicht möglich ist.
Juni 2024
Ein Tagesgeld ist nicht immer die Lösung
In der vergangenen Woche hat nun die Europäische Zentralbank den Auftakt für vermutlich eine ganze Reihe von Zinssenkungen vollzogen. Glaubt man den Prognosen, sollten in diesem und im nächsten Jahr in Summe Abstufungen von 150 Basispunkten erfolgen. Rechnet man in 2024 mit einer Reduzierung um insgesamt 0,5%, dürften 2025 weitere Zinssenkungen von 1,0% folgen. Angesichts der wirtschaftlichen Misere diverser europäischer Volkswirtschaften - vor allem der einheimischen Deutschen - hat die EZB auch keine andere Wahl. Blickt man über den Atlantik, so sind seitens der amerikanischen FED sogar Zinssenkungen von insgesamt 2,0% von Volkswirten prognostiziert. Anleger haben in den letzten ein bis zwei Jahren wieder Tagesgeldpositionen erheblichen Ausmaßes aufgebaut. Nicht zuletzt durch die Werbung diverser überregionaler Wettbewerber, welche den "Superzins" fürs Tagesgeld gebetsmühlenartig als Eierlegende Wollmilchsau propagieren, neigen Geldanleger dazu, diese Anlageform überproportional zu dotieren.
Mai 2024
Zuversicht bezüglich Zinssenkungen
Kaum haben sich Anleger auf ein annehmbares Niveau für die Überlassung ihres Geldes bei Banken eingestellt, werden sie schon wieder mit Senkungsabsichten der EZB konfrontiert. Zwar gibt es seit gut zwei Jahren wieder Zins für‘s Anlagevermögen, doch der Zinspeak ist längst überschritten. Des einen Freud ist des anderen Leid, denn der Motor für die gegenwärtig souveräne Performance des Aktienmarktes sind primär die Zinsfantasien - und Zinssenkungen sind nicht so schlecht, wie man denken sollte. Die Hoffnung, dass zur Jahresmitte die ersten Zinsschritte von Europäern und Amerikanern eingeleitet werden - sie stimuliert DAX® und Dow - sorgt für eine Befeuerung des Aktienmarktes auf beiden Atlantikseiten.
April 2024
Immobilienbesitzer aufgepasst!
Steigende Energiepreise, Verknappung von Ressourcen, Belastungen durch Emissionen, Klimaerwärmung und globale Veränderungen machen eine vorausschauende Planung nicht einfach. Hinzu kommen sich rasant verändernde politische Vorgaben bei einer schwierigen Haushaltsplanung unserer Bundesregierung.
Das Gebäudeenergiegesetz, seit der Debatte um die Neuregelungen ab 2024 umgangssprachlich auch Heizungsgesetz genannt, ist ein deutsches Bundesgesetz. Es führt das Energieeinspargesetz, die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz zusammen und ist ein zentraler Baustein der deutschen Wärmewende. In diesem Zusammenhang kam es zu einer Änderung der durchführenden Stellen. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können weiterhin die Förderungen von Effizienzmaßnahmen an der Gebäudehülle, Anlagentechnik (außer Heizung), Heizungsoptimierung sowie für die Errichtung, den Umbau und die Erweiterung von Gebäudenetzen beantragt werden. Die restlichen Anlagen zur Wärmeerzeugung werden durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert.
Die Frage ist, mit wie viel Förderung Sie ggf. rechnen können?
März 2024
Besser wird es (kurzfristig) nicht...
Mit viel Freude darf man gegenwärtig die Entwicklung der Märkte und des eigenen Depots betrachten. Sicherheitsorientierte Anleger freuen sich über einen ordentlichen Zuwachs über die Zinserträge - und noch besser, sie können sich aufgrund gegebener Zinssenkungsfantasien auf außerordentliche Kurszuwächse einstellen. Bei risikofreudigeren Investoren kommt die sehr ordentliche Kursentwicklung an den Aktienmärkten noch dazu, welche sich seit Jahresbeginn nahtlos an die Zuwächse der letzten Monate des Vorjahres angliedern. Mit einem Plus von rund acht Prozent seit Jahresstart hat der deutsche Leitindex DAX® damit fast alle Jahresprognosen der Banken bereits jetzt übertroffen und ist den Hoffnungen auf eine gelassenere Geldpolitik gefolgt. Denn Unternehmen wünschen sich - neben einem gesunderen politischen Investitionsklima - vor allem die Lockerung der Geldpolitik, damit ihre Investitionen preiswerter, weil zinsgünstiger kreditfinanziert, stattfinden können.
Februar 2024
Cyber ist der Bär, der noch nicht gebrüllt hat
So lautet ein gängiges Mantra an der Wallstreet. Damit ist die Befürchtung einer finanziellen Verwerfung an den Börsen, die durch kriminelle Energie über das Internet ausgelöst wird, gemeint.
Sei es am Arbeitsplatz, im Büro oder zu Hause, wir sind von technologischen Endgeräten und der digitalen Welt abhängig. Die digitale Transformation ist unaufhaltbar und bedeutet für den Großteil der Bevölkerung sich damit auseinander setzen zu müssen.
Das macht Cybersecurity zu einem neuen Grundbedürfnis. Auf Grund des zunehmenden Bewusstseins für Datenrisiken und -bedrohungen verzeichnete der weltweite Markt für Cybersicherheit in den letzten Jahren ein robustes Wachstum. Schätzungen zufolge soll der globale Endgeräteschutz-Markt bis 2027 um 8,9 Prozent pro Jahr wachsen.
Immer häufiger nutzen Kriminelle die Schwachstellen der digitalen Welt aus und werden dabei zusehends professioneller.
Januar 2024
Chancen an allen Märkten
Das letzte Quartal konnte mit einem überragenden Börsenverlauf auftrumpfen und damit doch noch zu einem versöhnlichen Jahresabschluss beitragen. Trotz einer wirtschaftlichen Stagnation konnten sich die Aktienmärkte auf ansprechendem Niveau halten, wobei der DAX® im Rahmen einer Jahresendrallye sogar ein Allzeithoch markieren konnte. Das neue Jahr 2024 sollte im Jahresverlauf eine wirtschaftlich moderate Belebung erfahren. Den Prognosen zufolge wird allerdings die Eurozone - im Vergleich mit den Wirtschaftszentren USA, China und Japan - wohl die schwächsten Wachstumszahlen generieren können und mit einem moderaten Plus von unter 1 Prozent aufwarten. Folgen die Märkte diesem Szenario sollte das DAX®-Aktienbarometer die deutschen Standardwerte auf ein Niveau von ca. 17.500 Punkten führen.